MFBW – Ein Verein geht auf die Reise
Die Vereinsreisen der Musikfreunde Boppard/Weiler haben bereits eine lange Tradition. Seit vielen Jahren bietet der Vorstand allen Aktiven nebst Familien, Freunden und Bekannten meist im Rhythmus von zwei Jahren Mehrtagsreisen innerhalb Deutschlands oder auch in benachbarte Länder an. Ziel ist dabei immer die Pflege der Geselligkeit, sowie das Kennenlernen der zu besuchenden Regionen durch umfangreiche Informationen und Angebote vor Ort. In diesem Jahr ging die Reise auf Wunsch der Orchestermitglieder nochmals nach Ungarn/Kesthely an den Plattensee. Bereits 1990, 1992 und 2002 besuchte man die Partnerstadt der Stadt Boppard und knüpfte die ersten Beziehungen.
Vom 20. – 26. Oktober 2014 wurden die Reisenden im Wellness Hotel Kakadu einquartiert. Da nicht alle Aktiven des Vereines mitfahren konnten, mietete Hans-Joachim Bach zwei Kleinbusse der Firma Mercedes an. Spontan boten sich zwei Fahrer aus eigenen Reihen an, diese zu betreuen und die Busteilnehmer sicher ans Reiseziel zu bringen. Ein privater PKW begleitete die Fahrzeuge. Hervorragend organisiert, sei es die Verpflegung durch Kaffee und Kuchen, Getränke und die Bereitstellung des Mittagessens starteten alle bereits um 04.00 Uhr in der Frühe, da es doch anstand eine Strecke von über 1000 km zu bewältigen. Durch Deutschland ging es nach Österreich bzw. der Steiermark und die Orchestermitglieder genossen schon auf der Hinreise die imposanten Eindrücke der Bergwelt. Nach ca. 16 Stunden, unterbrochen von einigen Pausen, begrüßten Mitglieder des Freundeskreises Kesthely/Boppard alle Ungarnfahrer aufs herzlichste und man bezog anschließend die Zimmer. Nach einem stärkenden Abendessen besichtigte man das hoteleigene Schwimmbad, Whirlpool, Dampfgrotte oder Sauna und es wurden fleißig Termine für die Benutzung gemacht. Auch das Massageangebot nutzten einige Personen der MFBW während des Aufenthaltes im Hotel.
Am Dienstagmorgen stieg man dann in die beiden Busse und startete zur Balatonrundfahrt in Begleitung der Reiseleiterin Krisztina Jákfalvy. Man lernte das rechte sowie das linke Balatonufer kennen, besuchte die Halbinsel Tihany und endete mit einer Führung des Porzellan- Museums in Herend. Der Höhepunkt des Tages bildete ein Abendessen mit Musik und Tanz nebst Gesang, auch aus Weiler, in einem urigen Weinkeller.
Der Mittwoch ist der Markttag in Kesthely. Er bot erste Einkaufsmöglichkeiten mit Stadtbummel oder die Nutzung eines in der Nähe befindlichen Erlebnisbades. Alle Angebote wurden reichhaltig genutzt bevor man sich wieder frühzeitig im Quartier traf zur Vorbereitung des abendlichen Konzertes im Theater in Kesthely mit Begrüßung des Bürgermeisters und Mitwirkung des Balatonuferorchesters. Nachdem beide Musikgruppen ihr vorbereitetes Programm präsentierten, spielte man zusammen als großes gemeinsames Orchester noch zwei Musikstücke und bekam so die ersten Kontakte unter Musikern.
Am Nationalfeiertag ,dem 23.10. erkundete man Heviz, den Kurort am Balaton mit Markt, „Blauer Kirche“ und wer wollte das Thermalbad mit schwefelhaltigem Wasser dem viele Heilkräfte vorausgesagt werden. Zander, ungarischer Wildgulasch oder Palatschinken genossen Alle am Abend des Tages in der „Magyar-Csarda“ mit Livemusik einer Zigeunerkapelle.
Ungarn ohne eine Fahrt in die Hauptstadt Budapest geht gar nicht! „Gellert“, „Heldenplatz“, „Parlament“, Burgviertel mit Mathiaskirche und Fischerbastei sind bei Tag schon sehenswert.
Die „Stephans Basilika“ hinterließ bei jedem Reisenden einen imposanten Eindruck, zumal das Staatsorchester Budapest für ein kommendes Konzert gerade probte und von der Empore der Orgel „Toccata und Fuge“, sowie „Air“ erklang und die Weilerer wohlige Empfindungsschauer heimsuchten, sind diese Musikstücke auch im Repertoire der MF zu finden.
Die Markthalle in der Innenstadt in der Größe eines riesigen Einkaufscenters bietet alle Einkaufswünsche typischer ungarischer Spezialitäten und Geschenkartikel aus der Region.
Ein besonderes Highlight bildete dann die abendliche Lichterfahrt auf der Donau mit eigens gechartertem Schiff, Sektempfang mit Abendessen und traumhafter Kulisse der Wahrzeichen Budapests. Nicht selten sah man auf dem Oberdeck den Einen oder Anderen, der sich eine Träne aus dem Augenwinkel rieb, nicht nur wegen der Kälte, sondern dem eindrucksvollen Lichterglanz der Monumente und Brücken. Auf der Rückfahrt zeigte sich, dass die Weilerer auch Talent zum Singen haben, erklangen über zwei Stunden deutsches Liedgut, Volks-und Rheinlieder und man erfand unter Gelächter die „Thieltgeschöre“.
Eine Puszta-Fahrt nach Balaton-Boglar führte die Reisegruppe zu einem großen Pferdegestüt, der „Radpuszta“. Nach einem leckeren Mittagessen mit Rot-und Weißwein schloss sich eine Planwagenfahrt mit zwei Pferdekutschen an. Zurück im Gestüt wartete eine Weinprobe im dazugehörenden Weinkeller auf die Gäste. Eine Reitervorführung schloss den Besuch ab. Zur Überraschung aller lud der Freundeskreis Kesthely zum gemeinsamen Abendessen ein. Im Zusammenwirken mit Mitgliedern des Helikonchores erklangen auch hier altbekannte und neue deutsch/ungarische Gesänge. So fand auch der Abschiedsabend ein emotionales Ende.
Nach einem frühen, sonntäglichen Frühstück wurden Koffer, Anhänger und neu erworbene Andenken nebst Palinka beladen und verstaut, und man trat die Heimreise an. Gegen 21.30 Uhr kehrten die Musikfreunde zwar etwas Müde aber sehr zufrieden wieder nach Weiler zurück.
RESUMEE: Ein gelungener Jahresausflug 2014 mit Eindrücken, die noch lange im Bewusstsein der Musikfreunde BO/WEI bleiben werden. Eine tolle Fahrt mit einer Mischung aus Konzert und Spaß haben, wunderschönen Ausflugszielen und Kennenlernen anderer Menschen und Kulturen.